Gespeichert von Tom am 14 Juni, 2012 - 12:21

Dreadlocks sind in der westlichen Welt schon längst nichts außergewöhnliches mehr, auch in Deutschland muss man nicht lange suchen, um einen Träger der üppigen Haarpracht auf den Straßen ausfindig zu machen. Doch wofür stehen Dreadlocks eigentlich genau, was symbolisieren sie und wie pflegt man so eine aufwendige Frisur?

Entstehung

Die Dreadlocks sind keine Erfindung der jamaikanischen Rastafaris, wie man vielleicht denken könnte, sondern haben sich in den unterschiedlichesten Kulturen rund um den Erdball getrennt voneinander entwickelt. In Europa war es beispielsweise im Mittelalter üblich, sich nicht häufig zu waschen oder zu kämmen, so litten viele Menschen nicht nur an Flöhen, Läusen und anderem Ungeziefer, sondern auch an einem sogenannten Weichselzopf. Dieser entstand durch eine wilde Zusammenballung von Kopfhaar, sah dem heutigen Dreadlocks teilweise ähnlich und ließ sich so gut wie unmöglich wieder entfernen, außer man schnitt das Haar ab.

Hätten die damaligen Menschen schon Internet gehabt, hätten sie sich wohl an www.haarklinikken.de wenden müssen, um ihre untrennbar ineinander verwachsenen Haare wieder reparieren zu lassen.

Während die Europäer durch mangelnde Hygiene selber an ihren Dreadlocks schuld waren, entwickelten sich geflochtene Haare in anderen Kulturkreisen aufgrund von religiösen Motiven. So zum Beispiel bei den indischen Mönchen, auch Sadhus genannt, diese müssen sich nach ihrer Aufnahme ins Kloster die Haare scheren und dürfen sie danach ihr gesamtes restliches Leben nicht mehr schneiden, die Haare werden zu Dreadlocks gebunden oder mit langen Tüchern zusammengehalten. Die sogenannten Derwische, islamische Mönche aus dem Sudan, tragen ihre Haare ebenfalls geflochten, auch sie dürfen sie nach der Aufnahme ins Kloster nicht mehr schneiden.

Auch in Südamerika trugen die Priester der Azteken ihre Haare geflochten und bestrichen sie mit Ruß, teilweise war es sogar üblich, Schimmel auf dem Haar zu haben, als Zeichen des hohen Priesterstandes. Sollte ein aztekischer Priester in Ungnade fallen, so wurde ihm als Zeichen der öffentlichen Demütigung das Haar abgeschnitten. Weltweite Popularität erfuhren die Dreadlocks jedoch erst durch die jamaikanischen Rastafaris, die Anhänger der jamaikanischen Rasta-Religon wollten mit ihrer Haartracht gegen die britische Oberschicht aufbegehren und sich von den Weißen abgrenzen. Die US-amerikanischen Schwarzen übernahmen während der sogenannten Rassenkonflikte der 1950er und 1960er Jahre, teilweise die Haartracht der Rastafaris um ihre eigenen Wurzeln zu betonen und gegen die Bevormundung der weißen US-Bürger zu demonstrieren.

Pflege

Was man bei Dreadlocks auf jeden Fall beachten sollte, ist die Gefahr der Schimmelbildung. Dreadlocks sollten auf jeden Fall nach dem Waschen immer ausreichend getrocknet werden, sonst können sie in ihrem Inneren zu schimmeln beginnen. Des weiteren sollte man geflochtene Haare mit einem speziellen Haarwachs behandeln um das Haar weiterhin geschmeidig zu halten und zu pflegen. Die Haarwäsche sollte je nach Kopfhaut und Verträglichkeit ein bis drei Mal pro Woche stattfinden, am besten verwendet man dafür spezielle Haarshampoos für Dreads.