Gespeichert von Tom am 14 Juni, 2012 - 12:21

Bio und Öko waren lange Zeit relativ verschrieben. Doch in Zeiten, in denen Umweltprobleme wieder Thema sind, wächst das Bewusstsein und damit auch die Nachfrage nach Produkten der grünen Branche. Die Dinge des täglichen Bedarfs mit synthetischen Inhaltsstoffen, deren Schädlichkeit oft genug erst im Nachhinein als schwer gesundheitsschädlich entlarvt wird, werden mehr und mehr gemieden. Mit der Nachfrage wächst der Markt.

Bio auf ganzer Linie

Haarpflegeprodukte enthalten besonders viele Inhaltsstoffe, deren wahre Zusammensetzung dem Endverbraucher verborgen bleiben, da die Bezeichnungen auf den Verpackungen für Normalsterbliche kaum zu entziffern sind. Silikone, Farb- und Duftstoffe und sogar Weichmacher und Bleichmittel enthalten Shampoo, Haarfestiger und Co. nicht nur in Ausnahmefällen. Doch inzwischen zieht die Bio Branche auch in diesen Bereichen mit. Naturkosmetik wird immer gefragter und immer mehr Verbraucher achten nicht nur bei der lebendigen, empfindlichen Haut auf biologische Inhaltsstoffe, sondern auch bei dem vermeintlich toten Horn, aus dem sich das Kopfhaar zusammensetzt. In erster Linie sind die Kopfhaut und alle anderen Körperregionen, die gebrauchsbedingt mit Shampoo in Kontakt kommen, betroffen. Reizungen, Rötungen, Ausschlag und weitere Allergien zeigen in den meisten Fällen die ersten Symptome von Unverträglichkeit. Auch das Abwasser wird mit den chemischen Zusätzen verstärkt belastet.

Saubere Reinigung

Dabei eignen sich Inhaltsstoffe aus der Natur bestens für die Haarpflege. Kamille gibt blondem Haar neue Leuchtkraft und Wiesenkräuter können Spannkraft und Volumen erhöhen. Öle und Fette müssen nicht aus Erdöl beigefügt werden, sondern Palmöl oder Sheabutter erfüllen den Zweck mindestens ebenso gut. Allerdings ist die Gewinnung dieser Stoffe eben auch nicht per se umweltverträglich. Deshalb ist es hier besonders wichtig auf die Herkunft der Produkte zu achten und damit auf eine Art Biozertifikat Wert zu legen. Stammt das rein pflanzliche Öl, das zweifelsohne gut für Haut und Haare ist, auch aus biologischem Anbau oder ist es aus riesigen Monokulturen gewonnen worden, deren Anbau zur Abholzung großer Flächen von Regenwald geführt hat? Auch Kräuter und Öle sollten gewisse Kriterien der Umweltfreundlichkeit erfüllen, damit man sich guten Gewissens damit einschäumen kann. Nur pflanzliche Inhaltsstoffe sind noch lange kein Garant für eine planetenfreundliche Zusammensetzung. Neu auf dem Markt sind aktuell Putz- und Reinigungsmittel, die nicht auf Erdölbasis hergestellt wurden. Geworben wird mit garantiert pflanzlichen Ölen, doch über die Herkunft weiß man nichts. So kann es teilweise tatsächlich umweltfreundlicher sein, doch die Erdölvariante zu wählen. Denn als Nebenprodukt der Raffinerien würde das Mittel die Umwelt weniger schädigen als die extra angelegten Plantagen, die den Mehrbedarf an pflanzlichen Ölen zu decken versuchen.