Gespeichert von Tom am 14 Juni, 2012 - 12:21

Harmonie und Hormone

Schon lange ist bekannt, dass die Haut von Hormonen beeinflusst wird. Aber auch Kopf- und Körperbehaarung ist hormonell beeinflusst und beeinflussbar. Hormonelle Botschaften sind in der Entwicklung zunächst einmal dafür verantwortlich, dass die Körperbehaarung überhaupt erst einmal anfängt zu wachsen.

Wächst die Körperbehaarung bei Frauen mehr als erwünscht, kann häufig eine hormonelle Störung die Ursache sein. Das ist der Fall, wenn Haare im Oberlippen- und Kinnbereich oder auf den Oberschenkeln auffällig stark sprießen.

Dies deutet auf einen zu hohen Anteil an männlichen Hormonen, sogenannten Androgenen hin. In solchen Fällen kann eine Hormontherapie sinnvoll sein und Abhilfe schaffen.

hormoneGroßer Einfluss auf die Haarpracht

Aber auch das Haupthaar wird vom Hormonhaushalt stark beeinflusst. Ist der Anteil an Androgenen bei einer Frau relativ hoch, können die Haare dünner werden und sogar Haarausfall entstehen. Außer zu vielen männlichen Hormonen können auch genauso zu wenig weibliche Hormone die Ursache dafür sein. Eine schwangere Frau kann während der Schwangerschaft, in der der Östrogenspiegel steigt, wesentlich mehr und damit dichtere Haare bekommen. Fällt nach der Geburt der Östrogenspiegel ab, bekommen die Frauen manchmal starken Haarausfall, die Haare brechen auf etwa fünf Zentimeter Länge einfach ab oder werden stumpf und glanzlos. Ähnlich geht es Frauen in den Wechseljahren, auch dort sinkt der Östrogenspiegel ab.

Dramatischer ist aber der Haarausfall durch einen zu hohen Anteil an Androgenen oder Mangel an Östrogenen in jungen Jahren. Haut und Haare machen diese Defizite nur sichtbar, auf lange Sicht können so aber Eierstockzysten entstehen, eine der häufigsten Ursachen für spätere Unfruchtbarkeit. Dazu kommt natürlich auch das kosmetische Problem, wer möchte als Frau nicht gerne volle und glänzende Haare haben? Je nachdem welche Verhütungsmethoden die Frau wählt, lässt sich der Nutzen davon direkt mit einem hormonellen Ausgleich verbinden.

Denn die sogenannten hormonellen Verhütungsmethoden enthalten meist entweder männliche oder weibliche Hormone und können damit sowohl den Mangel als auch das „zuviel“ von Hormonen ausgleichen. Fast nebenbei können sie so der Frau auch kosmetische und gesundheitliche Dienste erweisen. Bei Hautproblemen ist das Prinzip der Verschreibung eines eigentlich als Verhütungspille gedachten Medikaments bekannt, genauso lässt es sich auch für die Beeinflussung der Haare anwenden. Langfristig lässt sich so der Hormonspiegel im Körper eventuell wieder einstellen.

Ursachen klären

Wichtig ist, dass der Arzt für jede Frau individuell einen Hormonspiegel erstellt und dass andere Ursachen für Haarausfall oder stumpfes Haar ausgeschlossen werden. Denn auch die Ernährung und die Lebensweise eines Menschen können großen Einfluss darauf haben, wie gesund die Haare aussehen und sind.

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