Gespeichert von Tom am 14 Juni, 2012 - 12:21

Haarausfall - ein unlösbares Problem?

Prinzipiell verliert jeder Mensch jeden Tag Haare, meist zwischen 70-100 Stück. Dieser Ausfall ist nicht auf eine Stelle konzentriert, sondern findet über den ganzen Kopf verteilt statt. Fallen Haare nur an einer bestimmten Stelle aus, so nennt man es Alopecia areata, androgenetischer Haarausfall heißt es dann, wenn sich nur am Oberkopf die Haare lichten.

Haarausfall ist mit dem Alter ganz natürlich

Dies hat übrigens nichts damit zu tun, dass die Haare wirklich ausfallen, so wie bei einer Chemotherapie. Beim androgenetischen Haarausfall fehlen mit der Zeit die Enzyme, die nötig sind um die Haare wachsen zu lassen.

Gegen HaarausfallSo findet kein richtiger Ausfall statt, sondern nur ein Wachstumsstop. Wie der Name schon vermuten lässt, ist diese Art von Haarausfall genetisch bedingt. Wissenschaftler vermuten, dass eine vererbte Überempfindlichkeit gegen Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT) die Ursache ist. Bereiche wie der Nacken und die seitliche Kopfpartie sind gegen DHT unempfindlich, weshalb Männer auch im Alter nie alle Haare verlieren.

Keine Haare! Eine Krankheit?

Bei Alopecia areata, besser bekannt als kreisrunder Haarausfall, wird noch gerätselt, was für eine Krankheit hinter dieser Art des Haarverlustes steht. Forscher vermuten zur Zeit, dass dies auf eine Autoimmun-Erkrankung zurückzuführen ist; die Abwehrstoffe des eigenen Körpers richten sich also nicht nur gegen Viren und Bakterien, sondern auch gegen die Zellen der eigenen Haarwurzeln. Es entsteht eine entzündliche Reaktion und die Haare verkümmern. Meist wird diese kahle Stelle innerhalb von kürzester Zeit wieder bewachsen sein, es kann allerdings auch zum kompletten Haarausfall auf dem Kopf (Alopecia totalis) oder am ganzen Körper (Alopecia universalis) kommen.

Haare als Schönheitsmerkmal

Für Frauen ist Haarausfall gleich welcher Form und Ausprägung in der Regel noch wesentlich dramatischer als für die Herren der Schöpfung. Da uns durch Werbung und Medien immer wieder gezeigt wird, wie volles und glänzendes Haar auszusehen hat, welches immer mit Jugendlichkeit und Vitalität assoziiert wird, leiden Frauen sehr unter diesem Verlust. Allerdings leiden Frauen viel seltener an Alopezie (Haarausfall) als Männer. Doch eine Art des Haarausfalls haben mehr Frauen als Männer: den diffusen Haarausfall. Hier lichten sich die Haare am ganzen Kopf, ohne konkret an einer Stelle weniger zu werden. Ursachen sind meist Hormonstörungen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Fehlfunktionen der Schilddrüse. Manchmal ist der diffuse Haarausfall auch Begleiterscheinung einer Gürtelrose oder eines ähnlich entzündlichen Vorgangs.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei allen Arten des Haarausfalls sind vielfältig. Oft werden allerdings aggressive Mittel angewendet, die meist starke Nebenwirkungen wie Kopfhautschuppen und Juckreiz hervorrufen. Trotzdem sind beispielsweise bei 60 Prozent der Patienten mit Alopecia areata Behandlungen erfolgreich. Was eine Therapie im Einzelfall nützt und ob überhaupt therapiert werden kann, muss immer mit dem Hautarzt oder anderen Spezialisten abgeklärt werden. Auf jeden Fall muss bei auffälligem Haarausfall ein Arzt aufgesucht werden, da dieses Symptom eigentlich immer auf eine Krankheit hindeutet.

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