Haare sind unser Markenzeichen
In unserer westlichen Gesellschaft kann ja nun jeder sein Haar so tragen wie er will, es sei denn er hat im Berufsleben einen „Haircode“ ebenso wie einen Dresscode. Aber es gibt immer noch Kulturen auf der Welt, in denen die Frisur viel mehr bedeutet als nur den persönlichen modischen Ausdruck. Bei den Chassidim zum Beispiel, einer bestimmen jüdischen Gruppierung, tragen die Männer ihr schwarzes Haar unter einem Hut verborgen, und links und rechts hängt eine dicke, lange Strähne hervor, die täglich sorgfältig gelockt wird.
Andere Länder andere...
Die Rastafari in Jamaika tragen ihr krauses Haar in langen, dicken und zusammen gedröselten, also praktisch gefilzten Strähnen, auch dies ein Ausdruck ihrer Religion. Massaifrauen tragen ihr krauses Haar grundsätzlich so kurz wie möglich, was wahrscheinlich aber eher praktische und hygienische Gründe hat, trotzdem ist es ihr gewöhnliches Erscheinungsbild.
Streng muslimische Frauen hingegen zeigen ihr Haar überhaupt nicht, wenn sie einmal erwachsen sind, sondern verbergen es unter Tüchern. Und bei den indischen Siks schneiden die Männer ihr Haar überhaupt nicht, es ist sehr lang und wird zum Dutt gebunden und unter dem Turban getragen. Sie sollen es übrigens trotzdem sehr sorgfältig pflegen. Auch weltgeschichtlich hatte das menschliche Haar immer große Bedeutung, verlor doch Samson seine Bärenkräfte, als Delila ihm heimlich sein Haar abschnitt. Und der lange Zopf von Rapunzel, an dem der Prinz in den Turm hinauf kletterte, ist auch immer noch jedem Kind ein Begriff.
Haarscharf
Auch wurde dem Haar ein ganzes Musical gewidmet, „Hair“ wird immer noch gespielt und ist noch immer erfolgreich. Noch vor kaum hundert Jahren galt eine Frau mit sehr kurzen Haaren als sehr fragwürdig, nahm man doch an, dass sie entweder Typhus oder Läuse gehabt hatte oder im Gefängnis gewesen war, und nichts davon war in irgendeiner Weise statthaft. Oder aber sie hatte ihr Haar aus Geldnot verkauft, was lange Zeit üblich war, und zur Perückenherstellung verwendet wurde. Aber auch das galt eher als Verzweiflungstat.
Fazit
Jedenfalls war das Haar des Menschen, vor allem das der Frauen, zu allen Zeiten ein wichtiger Bestandteil dessen, was gemeinhin zur Schönheit gehörte, und daran hat sich bis heute nicht viel geändert, welche Bedeutung auch immer der jeweiligen Frisur zu gemessen wird.
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